Frage 2
Wie steht die Partei zum Thema Verbrennerausstieg 2035? Welche Standpunkte bzgl. leichter Nutzfahrzeuge bis 3,5 t zeichnen sich für die anstehende Evaluation der Entscheidungen in 2026 ab?
Wie steht die Partei zum Thema Verbrennerausstieg 2035? Welche Standpunkte bzgl. leichter Nutzfahrzeuge bis 3,5 t zeichnen sich für die anstehende Evaluation der Entscheidungen in 2026 ab? Der Großteil der Automobilindustrie hat sich, auch bei den leichten Nutzfahrzeugen, auf den Ausstieg 2035 oder sogar noch früher eingestellt. Wenn man diese einmal geschaffene Planungssicherheit jetzt wieder untergraben würde, würde dies bedeuten, dass diese deutsche Kernindustrie den Anschluss an den internationalen Wettbewerb verlieren würde. Außerdem sollte insbesondere die Elektrifizierung von größeren Flotten aktiv unterstützt werden.
Das sogenannte „Verbrennerverbot“ halten wir für falsch und wollen eine Zukunftsperspektive für den sauberen Verbrennungsmotor schaffen. Wir stehen zum Auto, unabhängig von der Antriebsart. Wir wollen die deutsche Spitzentechnologie des Verbrennungsmotors erhalten und technologieoffen weiterentwickeln. Synthetische Kraftstoffe spielen dafür eine zentrale Rolle.
Dass Neuwagen bis 3,5 t ab 2035 klimaneutral sein müssen, ist ein historischer Erfolg für den Klimaschutz, den wir nicht aufs Spiel setzen dürfen. Er gibt der Automobilindustrie die nötige Planungssicherheit, um zu investieren. Alle großen Automobilhersteller bekennen sich zum E-Auto, denn es ist die energieeffizienteste und eine der günstigsten Maßnahmen, um die Verkehrsemissionen zu senken. Alternative Kraftstoffe auf Basis von Strom und grünem Wasserstoff, wie E-Fuels, müssen wir prioritär dort einsetzen, wo es keine klimafreundlichen und effizienteren Alternativen gibt, das heißt im Luft- und Seeverkehr. Dennoch werden diese Kraftstoffe im Straßenverkehr weiterhin zur Erfüllung der Treibhausgasminderungsquote angerechnet und damit gefördert. Dadurch können sie im Straßenverkehr einen Beitrag zur Treibhausgasminderung der Bestandsflotte leisten.
Wir Freie Demokraten halten das von der EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen (CDU) ins Leben gerufene Verbrennerverbot für einen schweren Fehler. Nur durch unser Veto muss die EU-Kommission im Jahr 2026 beim Verbrennerverbot für PKW eine Revision durchführen. Wir sind der Auffassung, dass es rückgängig gemacht werden sollte. Wir Freie Demokraten wollen alle Technologien und Entwicklungen in den Blick nehmen, um das Auto klimaneutral zu machen, denn durch Verbote und einseitige Vorgaben schaden wir nicht nur unserer Automobilindustrie, sondern schränken auch die Bürger unverhältnismäßig ein. Die FDP hat auf nationaler Ebene in Regierungsverantwortung dafür gesorgt, dass alternative Kraftstoffe wie HVO 100 in Reinform getankt werden können, denn vor allem die Bestandsflotte kann nur mit alternativen Kraftstoffen CO2-neutral gemacht werden.
Die rechten und konservativen Parteien machen Stimmung gegen das Verbrenner-Aus. Mit ihren Lügen lenken sie von den echten Lösungen ab. Die EU und neoliberale Parteien setzen auf CO2 Preise und Verbrenner-Aus - ohne bezahlbare Alternativen zu stärken, ist das sozial ungerecht. Das Verbrenner-Aus ist trotzdem notwendig, denn wir müssen raus aus den fossilen Energieträgern und Planungssicherheit schaffen - das ist auch im Interesse der Autoindustrie. Der Wirkungsgrad von E-Autos ist ca. dreimal höher als bei E-Fuels – lieber den Strom direkt fürs E-Auto nutzen, denn die wenigen E-Fuels, die es geben wird, werden wir für den Schiffs- und Flugverkehr brauchen. Das gilt grundsätzlich auch für Transporter und leichte Nutzfahrzeuge - leider lässt die Reichweite und der Preis von E-Transportern bisher oft zu wünschen übrig. Die Politik darf hier die Dienstleister nicht im Stich lassen, sondern muss diese bei der Umstellung auf (teurere) elektrisch betriebene Transporter unterstützen.
Die ÖDP spricht sich für ein Ende von Neuzulassungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ab 2027 und eine Umstellung der Mobilität auf erneuerbare Energien bis 2030 aus. Der Einsatz synthetischer Kraftstoffe soll auf den Schwerlastverkehr, nötigen Flug- und Schiffsverkehr u. A. begrenzt werden, bei denen eine direkte Elektrifizierung schwer möglich ist.